Street Photography – Wie man sich traut

Jedes Mal, wenn ich mich an die Street Photography heranwagte, konnte ich mich kaum auf das Wesentliche konzentrieren, denn ich war permanent in Alarmbereitschaft, im nächsten Moment irgendwelchen Schimpftiraden ausgesetzt zu sein, obwohl mir das noch nie passiert ist. Aber es ist eben ein riesiger Unterschied, ob man sich meist an Stillleben-Szenarien versucht oder am zappelnden Real-Life. Natürlich könnte man sich einen Platz suchen, von wo aus man mit einem mittleren Teleobjektiv  einige Schnappschüsse einfangen könnte – das ist aber nicht mein Verständnis von Street Photography. Aus meiner Sicht geht es darum, das Leben der Straße abzubilden, wenn man sich selbst mittendrin befindet. Die Wahrscheinlichkeit, angesprochen zu werden und sich rechtfertigen zu müssen, ist natürlich dort am größten, wo am wenigsten los ist. Wer also versucht, einen einzelnen Passanten auf einer idyllischen Dorfstraße zu fotografieren, dürfte so seine Schwierigkeiten haben, unbemerkt zu bleiben. ;-) Unbemerkt zu sein ist aber mitunter wichtig, wenn man authentische Bilder machen möchte, ohne vorher um Erlaubnis zu bitten. Wenn die fotografierte Person im Nachhinein bemerkt, dass sie fotografiert wurde, ist es immer nett, ein wenig mit ihr zu plaudern und zu erklären, warum man sie fotografiert hat. Und die meisten geben dann auch ihr Einverständnis für eine Veröffentlichung. Da die Hemmschwelle als Fotograf jedoch um einiges sinkt, wenn man auf sehr belebten Straßen und Plätzen fotografiert, habe ich mir fürs erste das Maybachufer in Berlin-Kreuzberg und die Kottbusser-Brücke vorgenommen, und das zu einer beliebten Zeit –  nämlich zum orientalischen Wochenmarkt. Hier gibt es vor allem eins: alle erdenklichen Stoffe der Welt, Obst, Gemüse und Finger Food.

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Bei der Street Photography ist es auch nicht unbedingt wichtig, immer Menschen vor die Linse zu bekommen. Manche Szenen wirken auch so oder zeigen den Alltag auch, wenn man die Leute von hinten sieht.

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Auch auf der Kottbusser Brücke war einiges los, ein Glück für mich.

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Vielleicht sind diese „banalen“ Szenen für uns in so-und-so-viel-Jahren mal interessant. Ich ertappe mich dabei, auch Straßenbilder aus den 80er Jahren wieder interessant zu finden, da sich doch einiges geändert hat, das in unserem Gedächtnis einfach nicht mehr so präsent ist.

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Mir hat dieser Ausflug in die Street Photography Spaß gemacht und ich könnte mir gut vorstellen auch hier tiefer in die Materie einzutauchen.

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Wem es so geht wie mir, wer also mehr über die Street Photography wissen möchte und spezielle Weiterbildungsangebote sucht, kann sich beispielsweise eines der Free-E-books von Eric Kim herunterladen.

Erik Kim begann als Street Photograph in Kalifornien und fotografiert nun in allen Großstädten der Welt sehr erfolgreich.

Übrigens, wer einen Artikel sucht, der die rechtliche Komponente der Street Photography kurz zusammenfasst, den kann ich auf diesen Artikel von mir verweisen.

(2) Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Die Bilder sind sehr authentisch geworden was für mich einen großen Teil der Straßenfotografie ausmacht.
    Das Thema – wie man sich traut – ist aber nur angeritzt worden, richtige empfehlungen kann ich nicht herauslesen.
    Nett geschrieben!

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    • Danke für deinen Kommentar. Mein erster Tipp lautet, an einem belebten Platz zu fotografieren, das nimmt die Anfangsscheu. Heute wollte ich das Thema nur anreißen, ich werde es zu einem späteren Zeitpunkt ausführlicher behandeln.
      Schöne Grüße!

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