Der Teufelsberg kann im Vergleich zu anderen Berliner Sehenswürdigkeiten noch immer als Geheimtipp bezeichnet werden, auch wenn er sich immer größerer Beliebtheit erfreut und nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden kann. Das ist auch besser so, denn das Gelände wirkt unwegsam, die Gebäude baufällig. Der „Berg“ ist knappe 115 m hoch und entstand nach dem Krieg künstlich, durch angehäuften Schutt aus den zerbombten Häusern Berlins. Über dem Trümmerschutt wurde begrünt. In den 50er Jahren wurde das Gelände als Abhörstations der NSA genutzt. Dazu wurden fünf großen Radarkuppeln errichtet, mit denen man in den Zeiten des kalten Krieges das Gebiet des Warschauer Paktes überwachte. So war die Anlage auf dem Teufelsberg ein Teil des weltweiten Spionagesnetzes.
Die Überreste dieser Abhöranlage samt Kuppeln können heute besichtigt werden. Nach der Wiedervereinigung wurden die elektronische Überwachungsanlagen entfernt, das Ende des Kalten Krieges machte sie überflüssig. 1991 zogen Amerikaner und Briten ab und einige Radaranlagen wurden noch zur zivilen Luftüberwachung des Flugverkehrs genutzt. Danach wurde das Gelände auf dem Teufelsberg endgültig stillgelegt. Es gabe einige Wohnprojekte, die begonnen wurden, aber an den immensen Baukosten scheiterten. Seitdem verkommt die ehemalige Abhöranlage mehr und mehr. Graffiti-Künstler haben aus den Wänden in der Abhörstation und den Radarkuppeln einzigartige Kunstwerke gemacht.
Von der Kuppelplattform aus sieht man noch den ehemaligen Landeplatz für Helikopter und man hat einen wundervollen Blick auf den Grunewald, je nach Himmelsrichtung übrigens auch auf Berlin.