Spätestens wer den Film Das Boot von Regisseur Wolfgang Petersen mit dem Ohrwurm-Soundtrack schon einmal gesehen hat, wird neugierig darauf, wie es sich in einem echten U-Boot denn so lebt. Wer bisher noch nie die Gelegenheit hatte ein echtes U-Boot von innen zu sehen, kann das nun nachholen.
Im Peenemünder Hafen auf Usedom liegt ein U-461, ein U-Raketenträger der Juliett-Klasse, das Anfang der 60er Jahre gebaut und 1965 bei der Marine in Dienst gestellt wurde. Schon von außen beeindruckt das U-Boot mit konventionellem diesel-elektrischen Antrieb. Es ist 86m lang, 10m breit und wiegt über 4000t.
Das Boot wurde als Waffe gegen US-Flugzeugträger-Kampftruppen entwickelt. Auf dem Boot hatten 82 Mann Platz. Es war auf seinen monatelangen Übungs- und Patrouillenfahrten im Nordatlantik mit vier Marschflugkörpern und Torpedos unterwegs.
Zum Abfeuern der Raketen musste das Boot untertauchen.
Seit 1991 ist das Boot nicht mehr im Dienst und seit 1998 liegt es in Peenemünde, wo es besichtigt werden kann. Da es im U-Boot-Inneren eng ist und man sich durch kleine Luken zwängen muss, um das U-Boot in seiner vollen Länge zu begehen, wird eine Besichtigung nur rüstigen Personen empfohlen. Über eine schmale Stahltreppe klettert man hinunter. Ein Zurück gibt es nicht und ein beklemmendes Gefühl macht sich breit.
Es ist recht dunkel und fotografieren (sofern man sich zuvor die Fotografiererlaubnis eingeholt hat) geht nur mit Blitz. Die Maschinenräume, Funkerraum, Kombüse etc. sind mit lebensgroßen Puppen ausgestattet und man hört typische Geräusche, wie Stimmengemurmel, russische Gesänge, Küchen-und Maschinengeräusche, so dass man sich das Leben an Bord besser vorstellen kann.
Es gab für die Besatzung kaum nennenswerte Rückzugsorte, die Schlafkabinen waren sehr beengt, es gab 3 Toiletten und 1 Dusche.
Ansonsten gibt es nur eins zu sehen: Schläuche, Leitungen, Hebel, Räder, Anzeigeinstrumente. Für einen einfachen Besucher unvorstellbar, wie man da den Durchblick haben soll??….
Schon beeindruckend. Wir waren froh, als wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten. ;-)
Hier gibt es eine Zusammenfassung des Besuchs auf Youtube. Waschraum und Toilette beispielsweise bekamen wir bei unserem Besuch nicht zu Gesicht.