Das mit dem Blick durch die Glaskugel wollte ich schon länger unbedingt ausprobieren. Nun hätte ich nichts dagegen, wenn ich damit auch in die Zukunft schauen könnte, aber nein, alles, was ich sah, war eine glasklare, lupenreine, massive Glaskugel. Wenn man in sie hineinschaut, sieht man bestenfalls ein um 180° gedrehtes Bild der Umgebung. Und je nach Umgebung kann das auch ein sehr reizvolles Bild ergeben.
In diesem Beitrag möchte ich euch ein paar Eindrücke schildern, ein paar meiner ersten Glaskugelaufnahmen zeigen und euch motivieren, es auch einmal zu versuchen. Am besten macht ihr dann meine Fehler nicht mehr. Auf Folgendes solltet ihr achten:
- Die Kugel sollte mindestens einen Durchmesser von 8 cm haben. 10 cm Durchmesser sind natürlich besser, aber eine massive Glaskugel ist unheimlich schwer und zusätzlich zum Kameraequipment muss man sich das nicht unbedingt antun.
- Platziert die Kugel auf einem Gegenstand der Umgebung, die ihr fotografieren möchtet, z.B. auf einem Baumstumpf, einer Bank etc. Natürlich könnt ihr sie auch auf den Boden legen, aber dann müsst ihr euch selbst auch flachlegen, um die Umgebung einigermaßen einzufangen. Ihr könnt sie auch in die Hand nehmen oder jemanden bitten, sie in der Hand zu halten.
- Nehmt einen kleinen Plastikring/Gummiring aus dem Baumarkt mit, um die Kugel darauf zu setzen, damit sie nicht wegrollt. Ich habe zum Teil eine Tesafilmrolle verwendet.
- Entfernt Fingerabdrücke mit einem weichen, nicht fusselndem Tuch, z.B. einem Mikrofasertuch.
- Nehmt am besten ein Teleobjektiv, denn damit könnt ihr euch in einiger Entfernung von der Kugel posititionieren und es wird vermieden, dass ihr euch in der Kugel spiegelt.
- WICHTIG: Achtet bei Sonnenschein auf den Sonnenstand, da es sonst schnell zu einem kleinen Feuer kommen kann, denn der Brennpunkt der Kugel liegt knapp außerhalb ihrer Oberfläche und man glaubt nicht, wie heiß es da werden kann… Auch hier ist es von Vorteil, mit einem Teleobjektiv aus einiger Entfernung zu fotografieren, um seine Augen/Netzhaut auf keinen Fall zu gefährden.
- Wenn ihr ein Teleobjektiv verwendet, solltet ihr ein Stativ verwenden oder die Kamera auf einem Gegenstand absetzen können.
- Beim Fokussieren müsst ihr auf die Spiegelung in der Kugel scharfstellen. Das ist sehr wichtig, damit die Spiegelung gut herauskommt. Man kann auch die Kugel an sich fokussieren, dann ist das sich spiegelnde Motiv allerdings unscharf. Im Eifer des Gefechts passiert es auch, dass man auf den Hintergrund scharfstellt. Also, probiert hier ein wenig herum.
- Was ich selbst das nächste Mal ausprobieren möchte, ist, einen schwarzen Faltreflektor zu verwenden, um die ungewollte Himmelsspiegelung abzuschwächen.
- Und noch etwas: plant beim ersten Mal viel Zeit ein und plant eure Location schon im Vorfeld. Es ist gar nicht so einfach, einen geeigneten Ort zu finden, um die Kugel sicher zu positionieren und gleichzeitig ein ansprechendes Motiv in der Glaskugel zu haben.
Ich war sicher nicht das letzte Mal mit der Glaskugel unterwegs, da man damit viele Lieblingsmotive ganz neu in Szene setzen kann.
Lösung des lateralen Rätsels:
Lösung: Unser Denkmuster lässt uns nur in eine Richtung denken – nach oben! Daher ist es für unser Gehirn schwer vorstellbar, dass der Mann vorher ein Milliardär war und zum Millionär „verarmte“.
(Du weißt nicht worum es gerade geht? Schau dir diesen Artikel zum lateralen Denken an…)
wow, das mit der hitze wusste ich gar nicht, darauf sollte ich wohl achten. und die rolle als unterlage ist eine gute idee. ich hab schon von viola gehört, dass man besser etwas unterlegt, hab aber nichts passendes gefunden ^.^ ich mag die magnolie und die blüten, die sich drin spiegeln sehr gern. ich bin auch mal gespannt, wann ich wieder damit rauskomme. schwer ist sie wirklich – das hätte ich nicht gedacht. und es ist gar nicht so einfach, motive zu inszenieren. manche wirken großartig, bei anderen funktioniert es gar nicht.
Der Kirschbaum im Kugelglas gefällt mir sehr gut. Und deine Tipps sind klasse – den mit dem Reflektor muss ich mal ausprobieren. Problem dabei ist, dass man immer so viel Zeug mitschleppen muss. Deinen Hinweis Nr. 6 sollte man übrigens wirklich ernst nehmen! Ich hatte die Kugel mal dekorativ ins Regal gelegt – ca. 1,5 Meter von einem großen Fenster – das hat gereicht für eine kleine gekokelte Stelle im Regalbrett. Diese Kugeln sollte man wirklich nicht unterschätzen!!!
Hallo, ihr könnt als Unterlage auch ein schmales durchsichtiges Schnapsglas nehmen. Klappt super. Ciao Rita
Gute Idee, danke für den Tipp, Rita.