Ich finde es ja immer spannend zu sehen, wie man zu kreativen Ideen kommen kann, auch bzw. gerade in der Fotografie. Denn seien wir mal ehrlich – wir wandeln gerne auf ausgetretenen Pfaden, da das so irre bequem ist. Eine Methode zum Querdenken hatte ich euch in meinem ersten Artikel zur Kreativität schon vorgestellt.
Betrachten wir heute einmal ganz einfache Verhaltensweisen, wie ihr eure Kreativität boosten könnt. Denn geplante „Sitzungen“ , in denen man sich Kreativität „verordnet“ funktionieren nicht immer.
Was können wir also tun, um unsere Kreativität gezielt zu fördern?
- Plane bewusst Zeit ein, in der du alleine bist. Klingt banal – ist es auch. Allein sein hat in unserem Alltag meist einen negativen Touch. Schnell gilt man als Sonderling oder als jemand, mit dem andere nichts zu tun haben wollen. Vergiss diesen Blödsinn, sei ganz du selbst und lerne dich und deine Ideen richtig kennen. In Gesellschaft sind wir meist zu sehr abgelenkt, um Geistesblitze zu haben.
- Träum doch mal so richtig vor euch hin. Tagträumen steht in Verruf verlorene Zeit zu sein. Das ist allerdings absolut nicht so. Tagträumen kann sehr ergiebig sein. Der berühmte Komponist Gustav Mahler zog sich auf der Suche nach Inspiration den halben Tag in eine Hütte im Wald zurück. Auch wenn uns das in unserem Alltag nicht möglich ist – sucht eure Freiräume und nutzt sie. Vergesst die Zeit. Die besten Gedanken kommen meist aus dem Nichts.
- Beobachte Menschen und Natur. Unsere Umgebung ist ein riesiger Spielplatz und liefert uns jede Sekunde Informationen. Gehe mit offenen Augen durch die Welt, sammle Eindrücke und lasse sie auf dich wirken. Manch einem hilft es, wenn er sich Beobachtungen oder Gedanken notiert, um später wieder darauf zurückgreifen zu können. Marcel Proust hat fast sein ganzes Leben damit verbracht, das Leben anderer zu beobachten und darüber zu schreiben.
- Folge deinem persönlichen Biorhythmus. Welche Tageszeit liegt dir besonders, um kreative Projekte zu starten? Bist du eine Nachteule oder ein Morgenmensch? Während Hemingway die frühen Morgenstunden liebte, waren/sind Kafka und Bob Dylan nachtaktiv. Ganz egal, wann deine produktive Zeit ist – versuche deinen Tag nach deiner effektivsten Arbeitszeit auszurichten.
- Schneide dir eine Scheibe kreatives Denken von (deinen) Kindern ab. Kinder leben in einer Welt voller Phantasie. Kinder tragen (noch) keine Scheuklappen, sie haben noch nicht den Fundus an Wissen, der sie wie ein Korsett einschnürt. Sie lassen ihren Emotionen freien Lauf und sie nehmen spielend verschiedene Perspektiven ein: von der Prinzessin zur Puppenmutter, vom Drachentöter zum Feuerwehrmann. In ihren Spielen kann eine simple Dose auch mal ein Funkgerät sein, ein Stock ein Feenzauberstab.
Probier doch mal aus, welchen Alltagsgegenstand du umfunktionieren könntest? Einfach mal ein bisschen herumspinnen und schon ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten.
Wie sieht das bei Dir aus? Kalter Kaffee- setzt du diese Punkte sowieso schon um? Womit kämpfst du am meisten? „Arbeitest“ du an guten Ideen oder wartest du, bis sie dir zufliegen?
Punkt drei finde ich besonders schön. Die Welt steckt voller Inspiration. Vor allem, wenn man sich ein wenig hinaus bewegt…
Genau, man sollte das Ganze spielerisch angehen.