Doch, Kreativität kann man lernen – laterales Denken

Kreativität kann jeder von uns eigentlich immer brauchen. Und ich möchte mit Fug und Recht behaupten, dass Kreativität – in welchen Lebensbereichen auch immer – die Schlüsselressource für die Zukunft ist. Oft höre ich: „Ich bin einfach kein kreativer Mensch“. Das hört sich an, als wäre Kreativität gottgegeben. Aber das ist es weit weniger als wir meinen. Kreative Köpfe haben meist einfach GELERNT, außerhalb des normalen Rasters zu denken. Also können wir alle der in uns schlummernden Kreativität mit einigen Techniken auf die Sprünge helfen.

Kreativität beim Fotografieren

Als Fotograf ist man auf seine Kreativität angewiesen, wenn man Erfolg haben und sich von der Konkurrenz abheben möchte. Sicher kannst du viele Fotografenjobs aus der Routine heraus erledigen. Du weißt genau, welches Ergebnis sich mit dieser oder jener Objektiveinstellung und Lichtsituation erreichen lässt. Aber mit der Zeit wird das langweilig. Langweilig für dich und auch für deine Kunden. Bei der Hochzeitsfotografie, einer der Haupteinnahmequelle für viele Fotografen, sieht man im Portfolio sofort, wer bei seinen Bildern „um die Ecke denkt“ und wer einfach klassische Bilder produziert. Auch in der Stockfotografie bist du ständig auf gute Ideen angewiesen, denn Agenturen sind immer dankbar für neue Ansätze, wenn die alten Motive ausgelutscht sind. Denk einfach mal an das Bild des Goldfischs, der von einem Wasserglas zum anderen springt – das war mal „der Renner“ und du hast es sicher schon zig Mal gesehen. Aber damit kann man keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervorlocken – es ist passé. Neues muss her.

kreativität orangenglobus

Schauen wir uns heute mal die Kreativitätstechnik von Edward de Bono näher an, – weitere Methoden wollen wir uns dann von Zeit zu Zeit aneignen.

Hirnforscher haben bis heute kein Areal in unserem Gehirn entdeckt, das alleinig für die Kreativität zuständig wäre. Kreativität ist eher ein Zusammenspiel verschiedener Areale, die wir alle besitzen.

Was ist Laterales Denken?

Laterales Denken ist nichts anderes als Querdenken. Was ist das eigentlich genau? Laterales Denken ist der Türöffner für Kreativität.

Der Mensch denkt in vertrauten Mustern. Du betätigst den Lichtschalter und das Licht geht an. Einmal erkannt, immer angewandt – gelernt. Du musst nicht jedes Mal überlegen, wie du das Licht anmachst, du kannst es einfach tun. Genau so ist es mit allen Alltagssituationen. Du weißt, wenn das Telefon klingelt, will jemand etwas von dir und du nimmst den Anruf an. Diese tägliche Routine ermöglicht uns, unseren Alltag zu bewältigen, ABER sie ist der Feind der Kreativität.

Puzzle

Beim Querdenken oder lateralen Denken kehrst du die Situation um: Das Telefon klingelt immer, den ganzen Tag, außer wenn ein Anruf eingeht, dann hört es auf! Ungewohnt, oder? Aber warum nicht? Klar es ist nervig, sich das vorzustellen, aber wir wollen ja neue Wege suchen.

Random Input – eine Methode des lateralen Denkes

Du kannst zu deinem Problem auch Lösungsideen gewinnen, in dem du mit Random Input arbeitest, was eine Art zufälliges Reizwort ist.

Du formulierst dein Problem: „Wie kann ich mein Webseite neu gestalten?“ und nimmst irgendein fachfremdes Reizwort aus dem Lexikon: z.B. Flugzeug. Dann machst du eine Art Brainstorming rund um Flugzeug und versuchst Kombinationen mit deinem Problem herzustellen.

Brainstorming: Start, Luft, Schweben, Wolken, Transport, Tragflächen, Auftrieb, Reise

Kombinationen: luftiges und neutrales Design, Ideen transportieren, Camouflage oder Wolken-Hintergrund, Fotos schwebend präsentieren, Fotos hängen am Fallschirm

Nochmal: es geht beim lateralen Denken darum, den Blickpunkt umzukehren und vielleicht auch zu provozieren, es geht NICHT darum, folgerichtig zu denken.

vice versa

Just for Fun – Mach mal diese Übung

Zum Abschluss noch eine kleine „laterale“ Aufgabe:

Ein Mann kauft Kokosnüsse im Dutzend für 12 Euro. Danach verkauft er sie im Dutzend für 9 Euro.

Infolge dieser Transaktion wird dieser Mann zum Millionär. Wie kann das sein?

Die Lösung findest du hier am Ende des Artikels.

(2) Comments Write a comment

  1. Liebe Nora,

    das sind interessante Gedanken zum Thema, solche Übungen in sein tägliches Tun und Denken einzubauen, aber oft eine Herausforderung ;-).

    LG, Conny

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