Wie ich meine erste Reise ohne Spiegelreflexkamera überstand

Für mich gab es vor jeder Reise immer nur eins: Akku aufladen und einpacken, alle Objektive und Filter sicher verstauen, Karte leeren bzw. weitere Ersatzkarten suchen und vor der Abfahrt tausend mal prüfen, ob ich auch wirklich an alles gedacht habe. Das mache ich so seit 2010, seit mir meine Canon Spiegelreflexkamera so ans Herz gewachsen ist. Dieses Mal wollte ich es anders machen. Nicht, dass meine „echte“ Kamera nun ausgedient hätte oder ich ihr die Pest an den Hals wünsche. Nein. Es sollte eher ein Versuch sein, sich mit weniger zufrieden zu geben und damit massiv an Zeit und Unbeschwertheit zu gewinnen. Die Packerei kostete mich immer Zeit und einiges an Überlegungen. Bei größeren Ausflügen am Ferienort war sie immer mit dabei, keine Frage. Aber was war, wenn man mal kurz einen Spaziergang machen wolle, Einkäufe machte oder auf den Markt ging? Da war ich immer hin- und hergerissen, nehme ich sie mit? Eigentlich keine Lust auf den Extra-Balast neben dem normalen Rucksack, aber wenn sich nun doch eine schöne Szenerie bieten sollte und die Kamera nicht dabei wäre, würde ich mich dann nicht bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag ärgern? Also hatte ich sie quasi immer mitgeschleppt, denn in manchem Feriendomizil hatte ich auch keine Lust, die Fotoausrüstung zurückzulassen, denn man weiß ja nie, wie sicher etc etc.

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Dieses Mal also anders. Da es nur eine kurze Reise war und ich die Gegend schon gut kannte, tat ich mich leichter mit der Entscheidung, die Reise ohne Spiegelreflexkamera zu unternehmen und ausschließlich mit den Smartphone(s) zu fotografieren. Zur Verfügung stehen mir ein Huawei und ein Blackberry, also mal nicht das Übliche wie Samsung oder iPhone. Ich muss sagen, dass ich von der Blackberry-Kamera begeistert bin, aber ich möchte gar nicht so viel über die Qualität der Bilder schreiben. Ich fand es nur wahnsinnig entspannend, nichts „Großes“ mit mir herumzuschleppen. Genial. Und trotzdem ein Gerät bei der Hand zu haben, das bei Bedarf, Eindrücke festhält und auch in der Lage ist, eine ordentliche Bildqualität zu liefern, was ein nützlicher Nebeneffekt ist, klar.

 

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Bei diesem kleinen Selbstversuch ist mir wieder einmal aufgefallen, dass mir das FOTOGRAFIEREN gefällt, ganz unabhängig von der Kameraausrüstung. Und das ist doch das wichtigste bei allem technischen Schnickschnack, der zwar seine Daseinsberechtigung hat, mir aber mitunter zu viel wird.

 

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Unkompliziertheit ist einfach viel wert. Mehr die Natur zu genießen, die man sonst nicht um sich hat, hilft, zur Ruhe zu kommen. Und übrigens habe ich auch keinen Drang verspürt ständig auf das Smartphone zu starren. Es war sowieso viel zu hell und die Fotos habe ich quasi blind geschossen. ;-)

 

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Und auch das Filtergedöns bin ich etwas leid. Habe keinen einzigen verwendet und auch bei der Bildbearbeitung auf spärlichen Einsatz der Bildkorrekturen geachtet.

 

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Wer sich übrigens fragt, wo die Bilder entstanden sind – in Südfrankreich auf der Mittelmeerseite ganz in der Nähe der spanischen Grenze.

 

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Mache ich das mal wieder? Keine Frage. Wenn ich mehr Zeit für einen Urlaub einplane und an fremden reizvollen Orten bin, werde ich zwar weiterhin meine Spiegelreflex dabei haben, aber für einen kürzeren Aufenthalt ist mir der Aufwand zu hoch. Und wie macht ihr das so?

(2) Kommentare

  1. Liebe Nora,

    auf meinen letzten Reisen hatte ich „nur“ die kleine Fuji mit und ich denke, so werde ich das auch weiter handhaben, es sei denn, ich reise mit dem Auto. So habe ich nur eine wirklich kleine Tasche dabei, in die auch die kleinen Filter passen und auch noch Handy und Zigaretten. Ich bin dann am Urlaubsort sehr viel entspannter und kann auch weitere Strecken laufen. Nur mit dem Handy zu fotografieren, wäre allerdings keine Option, ich brauche den Sucher und das von dir erwähnte blinde Fotografieren mag ich überhaupt nicht.
    Schön finde ich deine Aussage, dass es dir um das Fotografieren an sich, unabhängig vom Equipment geht. Für mich gehört dazu aber der Sucher :-).

    Liebe Grüße, Conny

    • Liebe Conny, das mit dem „Sucher arbeiten“ ist auf jeden Fall ein Muss – für mich auch. Ich werde mir auch noch eine „Kleine“ zulegen, aber mir graut immer vor der Recherche, was ist die beste Kleinkamera…Kameras vergleichen etc., puh, da fällt mir die Auswahl schwer. Bist du mit deiner Fuji denn zufrieden?

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