In der ersten Zeit der Fotografie war die S/W-Fotografie das einzige verfügbare Mittel. Heute, in einer Zeit, in der unser Auge mit Farbe überfrachtet wird, ist die S/W-Fotografie ein Möglichkeit, sich aufs Wesentliche zu beschränken – ohne die verführerische Ablenkung der Farbe. Denn während die Farbfotografie wirklichkeitsgetreu abbildet und unser Auge „schont“, muss das Auge bzw. Gehirn bei der monochromen Fotografie sehr viel mehr interpretieren.
Das klingt zwar alles ganz einleuchtend, ist aber nicht ganz einfach umzusetzen. Die digitale SLR-Technik kommt uns heute insofern entgegen, dass das LCD-Display der Kamera auf S/W-Modus umgeschaltet werden kann. Man sieht also schon im Vorfeld, ob das Motiv, das man anvisiert, in S-/W wirkt oder nicht. Das Foto enthält übrigens trotzdem die Farbinformationen – sofern man RAW als Dateiformat für die Bilder wählt.
[wzslider]
Hier noch ein paar Tipps:
- Die S/W-Fotografie eignet sich sehr gut, um Strukturen und Muster besonders zu betonen. Auch Silhouetten eignen sich gut für monochrome Fotografie. (schneefotos)
- Verwendet die niedrigste ISO-Einstellung. Die ISO-Zahl zeigt an, wie lichtempfindlich der Bildsensor ist. In der Regel ist man darauf bedacht, einen möglichst kleinen ISO-Wert zu verwenden, damit sich das Rauschen (Grobkörnigkeit) in Grenzen hält. In der S/W Fotografie, wo man sehr oft dunkle Grautöne verwendet, würde das Rauschen noch mehr auffallen.
- Sonnenuntergänge eignen sich nur selten für ein S-/W-Bild. Hier sind es einfach die Farben, die die Blicke auf sich ziehen.
- Auch alles was „alt“ ist, rustikale Element, wie z.B. eine Hütte ein alter Zaun etc., Oldtimer, eignet sich gut für monochrome Fotos. Übrigens auch „alte“ Gesichter mit vielen Falten und Linien.
- Achtet auf auf Kontraste. Die S/W-Fotografie bietet sich an, mit dem Licht zu spielen. Zu viele einheitliche Grautöne wirken schnell langweilig.
Mit diesem Artikel nehme ich übrigens an der tollen „nicht-kommerziellen“ Adventsaktion des fotografr.de teil.